Woran erkenne ich, ob bei meiner Heizung Analyse- und Optimierungsbedarf besteht?
Der Sommer ging 2018 beinahe nahtlos in den Winter über. Nach sonnig-warmen Biergarten Temperaturen bis weit in den Oktober hinein, hat uns der November mit plötzlicher Kälte alle etwas überrumpelt.
Wie gut, dass man einfach seine Heizung aufdrehen kann und schon wird es in der Wohnung gemütlich.
Ganz so einfach ist es aber oft doch nicht: Heizkörper werden nicht richtig warm, gluckern laut und über allem droht auch schon die nächste Heizkostenabrechnung.
70% des Energieverbrauchs in deutschen Haushalten entfallen auf Heizung und warmes Wasser. Trotzdem sind die wenigsten Heizungsanlagen optimal eingestellt, verbrauchen also mehr Energie als nötig oder fallen häufiger aus.
Abhilfe versprechen beispielsweise smarte Thermostate, mit denen vermeintlich nur dann Energie verbraucht wird, wenn man tatsächlich zu hause ist.
Tatsächlich sind die Einsparpotenziale, die ein Bewohner im Bedienen seiner Heizkörper erzielen kann, aber relativ gering. Denn alles hängt von der Anlage im Keller ab.
Allerdings können Sie in Ihrer Wohnung schon sehr gut feststellen, ob an Ihrer Heizungsanlage im Keller Handlungsbedarf besteht.
Im folgenden Beitrag erfahren Sie die 3 Kennzeichen, dass ihre Heizungsanlage im Keller einmal von einem Spezialisten untersucht werden sollte.
1. Heizkörper gurgeln und gluckern oder werden nur zur Hälfte warm
Beim ersten Aufdrehen der Heizung im Herbst wird schon klar: hier muss man entlüften. Es gluckert und gurgelt und/ oder der obere Teil der Heizung wird gar nicht erst warm.
Eine einzelne Entlüftung hilft hier allerdings nur temporär, meist muss man schnell wieder ans Werk.
Der Grund: Der Fehler liegt in der Einstellung der Heizung im Keller.
Und zwar im Ausdehnungsgefäß, das entweder falsch eingestellt ist, zu klein oder gar defekt sein könnte. Leider ist ausgerechnet das Ausdehnungsgefäß eines der Teile einer Wärmeerzeugungsanlage, die bei Wartungen oft schmählich vernachlässigt werden. Abhilfe schafft eine umfassende Wartung oder ein effektives Monitoring zum überprüfen.
2. Die Heizung glüht förmlich
Sie drehen die Heizung auf und schon nach wenigen Minuten ist der Heizkörper so heiß, dass man ihn kaum noch anfassen kann. Und das, obwohl draußen vielleicht sogar nur moderate 5°C sind.
Ein eindeutiges Indiz, dass die Vorlauftemperatur des Heizkessels viel zu hoch eingestellt ist. Und ein dringendes Zeichen für Handlungsbedarf, denn hohe Vorlauftemperaturen sorgen einerseits durch starke Temperaturschwankungen für weniger Wohnkomfort. Zum anderen fressen sie auch extrem viel Primärenergie und steigern so die Heizkosten. Mehrverbräuche von 10-30% sind möglich.
3. Falsch eingestellte Heizkörperventile und lauwarme oder extrem heiße Heizkörper
Zu kalt, zu heiß und Rauschen hatten wir doch schon? Ja, aber in diesem Fall werden Ihre Heizkörper entweder nur lauwarm oder viel zu heiß, während ihre Nachbarn eventuell über das genaue Gegenteil klagen.
Das Problem könnten dann falsch eingestellte Heizkörperventile sein – die entweder zu viel oder zu wenig Wasser in den Heizkörper lassen. Je nach Position im Heizsystem kommt das heiße Wasser aus dem Keller früher und mit mehr Druck oder später und mit weniger Druck in der Wohnung an. Damit alle Wohnungen gleich viel Wärmeenergie erhalten, müssen die Ventile an den Heizkörpern entsprechend angeglichen sein. Ist das nicht der Fall, kann es sein, dass die Heizung nur lauwarm wird, also zu wenig Wasser durchlaufen kann. Bei zu viel Wasser hat man zwar keine Probleme mit der Raumwärme, hört aber merkliche Strömungsgeräusche am Heizkörper – und verbraucht mehr Energie als nötig.
Die Lösung hierfür ist der sogenannte Hydraulische Abgleich, den der Vermieter mit 30% stattlicher Förderung durchführen lassen kann.